Silence by Loten – Übersetzung
Zusammenfassung:
Preis für die 1000ste Rezension von Chasing the Sun.
Hermione ist verärgert darüber, so knapp vor dem Ende der Schule Nachsitzen zu müssen, aber es stellt sich heraus, dass es gerade das ist wovon sie – und Snape – nicht wussten, dass sie es brauchen.
Bemerkungen von Loten:
Dies ist der Preis für die 1000ste Rezension von Chasing the Sun, endlich ergattert von meiner Freundin frusie, die seit dem Start von Post Tenebras Lux versucht hat, einen der Meilensteine zu erreichen! Ihre Vorgabe war sehr einfach: „Nachsitzen". Um es weiter auszuführen – pure, schamlose Nachsitzen-Fantasie, Schmutz. Wenn ihr nicht mögt, dass dieses Paar zusammen ist, während Hermione noch Schülerin ist, solltet ihr diese Geschichte nicht lesen, obwohl sie volljährig ist.
Diese Geschichte spielt in einer AU nach-HdT Situation. Der Krieg ist vorbei und Hermione ist für ihr letztes Jahr zurück an der Schule, um ihre Ausbildung zu beenden und ihre UTZ-Prüfungen abzulegen, weil wir alle wissen, das sie das tun würde. Severus hat überlebt (natürlich) und ist zurück, wo er hin gehört, als Zaubertränke Meister.
Viel Spaß!
Warnung: Schmutz. Äh.
„There are moments when silence, prolong'd and unbroken,
More expressive may be than all words ever spoken,
It is when the heart has an instinct of what
In the heart of another is passing…"
- Owen Meredith.
„Es gibt Augenblicke, in denen die Stille, lang ununterbrochen,
Ausdrucksvoller sei als alle Worte, die je gesprochen,
Es ist, wenn das Herz einen Instinkt dafür hat,
Was im Herzen eines anderen vorgeht…"
- Owen Meredith.
Schweigen
Manchmal schienen die letzten paar Jahre fast ein Traum gewesen zu sein.
Hermione sah sich kurz im Klassenzimmer um, bevor sie ihren Blick zurück auf ihre Arbeit richtete, ihren Kopf leicht schüttelnd. Um diese Zeit vor einem Jahr war sie auf der Flucht gewesen, von Greifern und Todessern das Land auf und ab gejagt, der ständigen Verfolgung kaum einen Schritt voraus. Sie und ihre besten Freunde versuchten, die verbleibenden Horkruxe zu finden und zu zerstören, während sie keine Ahnung hatten, wonach sie suchten, und der Orden des Phönix nach Dumbledores Ermordung in Verwirrung auseinanderfiel, mit ihren Eltern in Australien ohne Erinnerung daran, wer sie war.
Und nun war sie hier, machte sich Notizen über Heiltränke, bereitete sich vor, ihre UTZ-Prüfungen am Ende des Sommersemesters abzulegen, als wäre nichts passiert.
Zugegeben, einige Dinge waren seltsam. Zunächst einmal war sie die älteste anwesende Schülerin, um fast zwei Jahre. Wie die anderen hatte sie die Wahl gehabt; sie konnte für ihr letztes Schuljahr zurück nach Hogwarts kommen und dann ihre Prüfungen ablegen, oder man könnte ihr eine ungefähre Benotung, basierend auf ihren bisherigen akademischen Leistungen, geben und sie könnte jeden Job, der ihr gefiel als dekorierte Kriegsveteranin antreten. Niemand war überrascht gewesen, dass sie sich entschieden hatte, zurückzukommen und es ordentlich zu machen; genauso war niemand überrascht gewesen, dass sie die einzige in ihrem Jahrgang war, die das tat. Die meisten aus dem Jahrgang darunter hatten sich auch entschieden, nicht zurückzukehren, leider auch Ginny und Luna, also war sie wirklich auf sich allein gestellt. Tatsächlich war nur etwa die Hälfte der früheren SchülerInnen zurückgekommen und die einzigen Slytherins im Schloss waren die Neuaufnahmen der Erstklässler – das gesamte Haus hatte sich einhellig geweigert, zurückzukehren, viele wechselten nach Beauxbatons oder Durmstrang. Es gab Gerüchte, dass der Schulbeirat versucht hatte, das Slytherin-Haus komplett abzuschaffen und nur die restlichen drei zu behalten, aber Schulleiterin McGonagall hatte das abgelehnt.
Hogwarts war nicht die laufende Maschine, die es gewesen war. Es war März, und trotzdem erst ein Monat oder so her, dass das erste Semester der Jahres begonnen hatte; das Herbstsemester hatte es einfach nicht gegeben. Es waren viele Reparaturen nötig gewesen, um die Zeichen der Schlacht auszuradieren, und es hatte Zeit gebraucht, all jene aufzufinden, die geflohen oder verschwunden waren und um herauszufinden, wer überhaupt noch am Leben war. Und alle, LehrerInnen genauso wie SchülerInnen, hatten Zeit gebraucht, um sich sowohl körperlich als auch psychologisch vom Krieg zu erholen, bevor das Leben zur Normalität zurückkehren konnte – in einigen Fällen hatte ein einziges Semester wahrscheinlich nicht gereicht.
Ron und Harry sollten mit ihr hier sein, überlegte sie ruhig. Es war zu eigenartig, ohne sie hier zu sein. Aber sie hatte immer gewusst, dass sie es nicht schaffen würde, sie zu überzeugen, zur Schule zurückzukehren, wenn sie nicht mussten und es war einfacher gewesen, es nicht zu versuchen; sie waren direkt in das Auroren Trainingsprogramm eingetaucht und schienen auf dem besten Weg zu glänzen. Es hätte sie ohnehin nichts hier gehalten – Harrys Hingebung dem Schloss gegenüber bedurfte nicht seiner körperlichen Anwesenheit und war von den Erinnerungen an die Schlacht befleckt worden. Wo Harry hinging, ging auch Ron – und sie und Ron haben nicht einmal bis zu ihrem neunzehnten Geburtstag damals im September durchgehalten. Im Nachhinein betrachtet, war ihre Trennung unausweichlich gewesen – selbst ohne die Traumata und Verluste des Krieges, passten sie nicht so gut zusammen, wie sie es gehofft hatten. Sie war nur erleichtert, dass sie es geschafft hatten, Freunde zu bleiben, und es war eine gute Erfahrung gewesen. Sie vermisste ihn manchmal, aber sie vermisste Harry stärker; sie hatte hier nun niemanden zum Reden.
Eine sanfte Stimme unterbrach ihre wandernden Gedanken. „Miss Granger."
Erschrocken blickte Hermione auf und fand ihren Zaubertränke Lehrer vor ihrem Tisch. „Sir?"
„Ich habe Ihnen eine Frage gestellt."
„Ich… Ich habe Sie nicht gehört, Sir. Es tut mir leid."
Es gab ein kurzes und eher unangenehmes Schweigen; es war kaum verwunderlich, dass sie ihn nicht gehört hatte. Professor Snapes Stimme war dieser Tage wenig mehr als ein Flüstern, dank Nagini, die seine Kehle aufgerissen hatte; es war recht häufig schwierig, ihn zu hören, vor allem wenn man eine Nachmittagsstunde hatte und er den ganzen Tag lang versucht hatte, zu Klassen zu sprechen. Und sie wusste, dass sie sowieso nicht aufgepasst hatte; manchmal fand sie es jetzt schwierig, sich auf irgendetwas für längere Zeit zu konzentrieren.
„Offensichtlich nicht", sagte Snape schließlich. Seine Stimme mochte fast verschwunden sein, aber sie konnte immer noch jede nur mögliche Nuance kalter, seidiger Irritation beinhalten und seine schwarzen Augen waren so hart und ausdruckslos wie immer. „Ich habe sehr wenige Erwartungen an meine SchülerInnen, Miss Granger, aber ich erwarte von Ihnen, dass sie aufpassen."
„Es tut mir leid, Sir", wiederholte sie, hinunter blickend. Sie konnte ihm nicht mehr in die Augen schauen, nicht, dass es jemals einfach gewesen wäre – jedes Mal, wenn sie es tat, erinnerte sie sich an die Heulende Hütte, als sie über Harrys Schulter zusah, wie seine Augen vor Schmerz glasig wurden, bevor das Leben sie verließ.
„Das wird es Ihnen", antwortete er und lächelte sie spöttisch an, als sie wieder hoch sah.
„Nachsitzen, hier, heute Abend. Neun Uhr." Auf seinem Absatz kehrt machend, schritt er zurück zur Vorderseite der Klasse und nahm seinen Vortrag wieder auf.
Das war noch etwas, das sich verändert hatte, reflektierte Hermione als sie ihren Kopf gesenkt hielt und versuchte, nicht rot zu werden, während sie seiner sanften Stimme zuhörte. Sie hatte noch nie zuvor Nachsitzen müssen, so schockierend das auch war, für jemanden, der jahrelang mit Harry und Ron herumgelaufen war. Verdammt.
Um exakt neun Uhr an diesem Abend klopfte Hermione zögerlich an die halb offene Tür des Zaubertränke Klassenzimmers und schaute hinein. Snape arbeitete an seinem Schreibtisch; er blickte ungeduldig auf und winkte sie scharf herbei, wortlos auf die Arbeitsbank direkt vor ihm zeigend. Verwundert näherte sie sich eher vorsichtig; die Arbeitsbank war leer, ohne Anzeichen der grauenhaften und unordentlichen Arbeiten, die Snape üblicherweise für Nachsitzen verteilte. Die Tür knallte hinter ihr, ließ sie aufspringen; schluckend nahm sie auf die Geste ihres Lehrers hin Platz. „Was wollten Sie mich tun lassen, Sir?" fragte sie.
„Nichts", antwortete er sanft.
„Sir?"
Er grinste sie an. „Nichts, Miss Granger", wiederholte er. „Sie werden still sitzen und sie werden ruhig sein."
Hermione starrte ihn einen langen Moment in Verwirrung an, bevor ihr Verständnis dämmerte. Du Bastard, dachte sie reumütig, mit einer Art verärgerter Bewunderung, während seine Augen vor Boshaftigkeit funkelten. Er hätte keine schlimmere Bestrafung wählen können; sie hasste es, nichts zu tun zu haben. Besonders jetzt, da ihre Konzentration so schwach war; da ihre Gedanken manchmal in gefährliche Gefilde wanderten. „Für wie lange, Sir?" fragte sie steif und versuchte ihr Bestes, ihre Irritation nicht zu zeigen – sie hätte lieber Kröten ausgeweidet.
„Bis ich etwas anderes sage, natürlich", sagte er mit seiner sanften, leicht kratzigen Stimme. „Schweigend und ohne zu zappeln". Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Schreibtisch und ignorierte sie einfach, während sie versuchte, es sich gemütlich zu machen und sich darauf vorbereitete, einen wahrlich schrecklichen Abend zu ertragen.
Als sie, was sich wie mehrere Stunden später anfühlte, hoffnungsvoll auf ihre Uhr blickte und sah, dass es nur fünfzehn Minuten gewesen waren, fragte sich Hermione ob ihre Zurechnungsfähigkeit den Abend überleben würde. Sie hatte sich im Raum umgeschaut – trotz ihrer Anweisung, nicht herum zu zappeln – aber abgesehen vom sechsten Jahr unter Slughorn hatte sich das Klassenzimmer seit ihrem ersten Jahr nicht verändert und es gab nichts darin, dass sie nicht bereits tausend Mal zuvor gesehen hatte. Sie würde es Snape zutrauen, dass er sie bis lang nach Mitternacht hier behalten würde, einfach nur, weil er es konnte; sie konnte normalerweise ohnehin bis ungefähr dahin nicht einschlafen.
Ohne etwas zu tun und etwas anderes zum Betrachten zu haben, blickte sie zurück auf Snape. Gewöhnlich war das ein wenig riskant – er wusste immer, wenn er beobachtet wurde; sie hatte über die Jahre gelernt, dass wenn sie eine Frage zum Zaubertrank, an dem sie gerade arbeiteten, stellen musste und er nicht aufpasste, sie ihn einfach so lange anstarren musste, bis er aufblickte – aber dieses Mal hatte er danach gefragt. Sogar nach seinen Maßstäben war dieses Nachsitzen nur gemein, obgleich brillant, auf eine böse Art und Weise.
Der Zaubertränke Meister ignorierte sie wenigstens, sie hätte es nicht ertragen, wenn er sich an ihrem Unbehagen ergötzte, aber er war auf seine Arbeit konzentriert und das Kratzen seines Federkiels war das einzige Geräusch in dem ruhigen Klassenraum. Als sie hereinkam, hatte sie zuerst gedacht, dass er Aufsätze benotete, aber er schien sich Notizen zu etwas zu machen, gelegentlich pausierend, um zu überlegen, was er geschrieben hatte oder um etwas durchzustreichen. Sie hatte den Eindruck, dass er das tun würde, egal ob sie da war oder nicht, jedoch wahrscheinlich in seinem Büro und nicht im Klassenzimmer.
Sogar jetzt, dachte Hermione, war dieser Mann ein völliges Mysterium. Trotz allem, was sie aus den Erinnerungen, die er Harry gegeben hatte, über ihn gelernt hatten, hatte sich Snape überhaupt nicht verändert. Er war immer noch genau so streng, kalt, sarkastisch und unbeliebt wie immer, und es war ihm immer noch gleichgültig. Scheinbar hatten ein oder zwei Mitglieder des Ordens versucht, mit ihm über alles zu reden – inklusive Harry, natürlich – und alle waren mit steinernem Schweigen zurückgewiesen worden, das sich in offene Unhöflichkeit verwandelte, wenn sie weiter Druck machten. Ganz klar hatte er nicht geplant, sein kleines Geständnis zu überleben und schien nun entschlossen, so zu tun, alsob nichts davon je passiert ist.
Sie war sich nicht einmal sicher, warum er überhaupt hier war; er hatte seinen Job eindeutig nie gemocht und auch das hatte sich nicht geändert. Sie war geneigt, das Gerücht zu glauben, dass McGonagall keine andere Wahl gehabt hatte, als ihn zu bitten, zurückzukommen, da kein anderer früherer Slytherin bereit dazu war, hier zu unterrichten – alle waren überrascht gewesen, als Slughorn wütend deklariert hatte, dass er nicht zurückkommen und versuchen würde, sich um die negativen Auswirkungen zu kümmern, nachdem sein gesamtes Haus während der Schlacht von Hogwarts ungerechterweise verhaftet worden war, einfach weil sie Slytherins waren. Niemand hatte zuvor bemerkt, dass der alte Zauberer Moral hatte. Andere Gerüchte lauteten, dass Snape keine andere Wahl gehabt hatte, als um seinen alten Job zu betteln, weil niemand sonst ihn anstellen würde, aber Hermione bezweifelte das – selbst wenn seine Fähigkeiten und Qualifikationen nicht ausreichend wären, um seinen Lebensunterhalt, trotz seines Rufs, woanders zu verdienen, hätte sein Stolz ihm nie erlaubt, zu betteln.
Wenn überhaupt, war er jetzt weniger beliebt, als er es vorher gewesen war. Ja, mittlerweile wussten alle die Wahrheit darüber, was wirklich passiert war – dass er sie in Wirklichkeit alle gerettet hatte, und zu einem schrecklichen Preis für sich selbst – aber die Tatsache blieb, dass er einige wahrlich schreckliche Dinge getan hatte. Es gab jetzt Kinder in der Schule, die von ihm gefoltert worden waren. Einige ihrer Freunde – Neville, Ginny, Luna – hatten eine Menge medizinische Hilfe gebraucht, um sich von dem zu erholen, was er ihnen angetan hatte. Und er hatte die Dinge für sich selbst schlimmer gemacht, indem er sich rundweg weigerte, darüber zu sprechen, was sogar so weit führte, dass er einige Reporter des Propheten verhexte, als sie ihn absolut nicht in Ruhe lassen wollten und dass er jedem aus dem Orden, der versucht hatte mit ihm zu reden, einen Mund voller Schimpfworte gab.
Snape bewegte sich, lenkte sie ab; automatisch schaute sie weg, besorgt, dass er seine Beherrschung verlieren würde, aber als nichts passierte, blickte sie durch ihre Wimpern wieder auf. Er legte seine Robe ab und hängte sie über seinen Sesselrücken, dann griff er hinauf, um einen Finger unter den engen Kragen seines Gehrocks und Hemds zu legen, leicht am Stoff ziehend, wie um ihn zu lockern, bevor er ein paar Knöpfe an seinem Hals öffnete. Als er den Kragen seines Gewands ein wenig aufmachte, sah Hermione die geröteten Spuren auf seiner blassen Haut und blinzelte überrascht; es war ihr nicht bewusst gewesen, dass er immer noch die Narben von Naginis Biss trug. Sie hatte zu viel Zeit in der Zaubererwelt verbracht, reflektierte sie – sie war zu gewöhnt daran, dass Magie in der Lage ist, alles zu heilen. Dumm, wirklich, nachdem sie zwei eigene Narben hatte, die nicht richtig geheilt waren, aber sie hatte davor nie wirklich darüber nachgedacht.
Als Snape seine Aufmerksamkeit wieder seinen Notizen widmete, studierte sie seinen Hals, ein Zittern unterdrückend, als sie sich daran erinnerte, zuzusehen, wie die Schlange seine Kehle aufschlitzte. Offensichtlich war die Wunde nicht so schlimm gewesen, wie sie schien, da er es überlebt hatte, aber da war so viel Blut gewesen, und die Art, wie er geschrien hatte… Nein. Denk nicht darüber nach. Hermione war mittlerweile daran gewöhnt, unangenehme Erinnerungen zu unterdrücken und begann bestimmt, Primzahlen in ihrem Kopf aufzusagen, sich darauf konzentrierend, bis die momentane Enge in ihrem Hals verging und sie sich wieder entspannte.
Eine halbe Stunde kroch dahin, quälend langsam. Snape arbeitete immer noch ruhig; er hatte mit einem genervten Gesichtsausdruck ein oder zwei Mal zu ihr geblickt und sie einmal wegen Zappeln geschimpft, aber jetzt, als sie sich wieder dabei ertappte, ihn zu beobachten, schien er komplett versunken in woran auch immer er gerade arbeitete und schien fast nicht zu wissen, dass sie da war– nicht, dass sie blöd genug war, dass eine Sekunde lang zu glauben; das war schließlich Snape. Ihn so zu sehen, war interessant, auf eine seltsame Art; wenn er nicht höhnisch lächelte oder in gereiztem Ton sprach, konnte er fast wie eine andere Person erscheinen.
Gerade jetzt zog er seine Stirn leicht in falten, seine Schultern leicht gekrümmt, als er sich über seine Notizen beugte und sein schmutziges Haar zurück hinter seine Ohren aus dem Weg steckte, seine ganze Haltung eine von fokussierter, entspannter Konzentration. Er hatte vorher die Narben an seinem Hals müßig gekratzt, nicht so, als ob sie tatsächlich juckten, sondern scheinbar aus Gewohnheit, aber er hatte jetzt damit aufgehört und war gänzlich auf seine Arbeit konzentriert, während sein Federkiel über das Pergament kratzte.
Hermione beobachtete sein Gesicht, jetzt neugierig; wie jede andere Erstklässlerin hatte sie gelernt, Professor Snape um der Sicherheit willen so wenig wie möglich anzusehen, und sie hatte ihm vorher nie wirklich Aufmerksamkeit geschenkt. Der gebogene Rücken seiner Hakennase war nicht wirklich gerade; es war wirklich nicht sehr bemerkbar, aber sie war offensichtlich in der Vergangenheit gebrochen und schlecht eingerenkt worden. Seine blasse Haut hatte nicht viel von dem kränklichen, bleichen Stich, der ihn einst charakterisiert hatte, aber sie hatte auch nicht gerade einen gesunden Glanz und sein Gesicht war dünn und fast eingefallen. Es waren jedoch die Schatten unter seinen Augen, die ihren Blick einfingen; jetzt, da sie das erste Mal wirklich aufmerksam war, sah er sehr müde aus. Nicht auf die Art, wenn jemand zu lange auf gewesen war oder wenn eine oder zwei Stunden Schlaf fehlten; das waren die tiefen Schatten von jemandem, der wochen-, wenn nicht sogar monatelang nicht gut geschlafen hatte.
Vielleicht sogar jahrelang, in seinem Fall, dachte sie, als sie ihn ansah. Letztendlich musst er unter einem wahrlich verrückt starken Druck gestanden sein, als er drei Jahre lang unter solch gefährlichen Umständen als Doppelagent agiert hatte – das letzte Jahr davon musste er komplett alleine verbracht haben, nachdem er Dumbledore getötet und ihn das von all seinen Verbündeten isoliert hatte. Sie selbst hatte wenigstens Harry und meistens Ron gehabt, sowie das Wissen, dass Freunde und Familie irgendwo warten würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hatte, zu ihnen zurückzukehren. Aber Snape… er konnte niemanden haben. Es war wirklich ein Wunder, jetzt, wo sie darüber nachdachte, dass er überhaupt bei Verstand war, und kaum verwunderlich, dass er so gehässig zu den Leuten war.
Sie biss nachdenklich in ihre Unterlippe, während sie sein Gesicht studierte und frage sich, ob die dunklen Höhlen unter seinen Augen auch von Alpträumen herrührten. Seit sie gefangen und im Malfoy Landsitz festgehalten worden war, konnte sie nicht mehr gut schlafen und ihre Träume konnten schrecklich sein, sie dazu zwingen, die Schlacht in der Mysteriumsabteilung, wie Bellatrix sie folterte, wie Snape in der Hütte zu Tode blutete, den blutigen Horror der Schlacht von Hogwarts erneut durchzumachen… und wie viel schlimmer mussten die Erinnerungen ihres Lehrers sein? Sogar jetzt wusste niemand mit Sicherheit, was genau unter den Todessern passierte, aber selbst wenn nur die Hälfte der Gerüchte wahr wären…
Plötzlich realisierte Hermione, dass Snape sie anschaute, ihren Blick standhaft erwidernd. Er sah leicht irritiert aus, aber nicht so sehr, wie sie es erwartet hätte – er blickte nicht einmal finster drein, zumindest nicht sehr. Jene schwarzen Augen waren immer hart und bis zu einem Grad kalt, aber vermischt damit war jetzt etwas Spekulatives und fast Nachdenkliches; er wirkte fast neugierig, und sie bemerkte überrascht, dass er sie in der gleichen Weise studierte, wie sie ihn.
Er sah eigentlich so als, als wäre er im Begriff, ein Rätsel zu lösen. Sie wusste, dass er ein versierter Legilimens war, aber da war kein Gewicht hinter seinem Blick, kein Gefühl davon, dass er ihre Gedanken las – ehrlich gesagt, konnte sie sich nicht vorstellen, warum es ihn kümmern würde. Er legte seinen Federkiel vorsichtig ab und verschränkte seine Hände vor sich auf dem Tisch, sie weiterhin anblickend, und sie schaute weg; es war ihr nicht ganz unangenehm, aber sie mochte es auch nicht wirklich. Quid pro quo*, nehme ich an, räumte sie sein – sie hatte recht unhöflich gestarrt.
Snape schob seinen Sessel zurück und stand auf, streckte sich, und sie blickte zu ihm; ihre Uhr sagte, dass es noch nicht einmal zehn war. Bestimmt würde er sie nicht nach weniger als einer Stunde gehen lassen? Langsam ging er um seinen Tisch herum, um davor zu stehen, bevor er sein Gewicht verlagerte und sich an seiner Kante anlehnte, seinen Kopf leicht geneigt, und er betrachtete sie weiterhin mit etwas offenerer Neugier, während er abwesend wieder die Narben an seinem Hals kratzte.
Etwas daran war sehr seltsam, dachte Hermione, als sie ihn unsicher anschaute. Die Atmosphäre hatte sich subtil verändert und sie war sich nicht sicher, warum. Ein Teil davon war einfach Snapes Mangel an Wut – er schien öffentlich immer verärgert über alles zu sein und sie war noch nie zuvor allein mit ihm gewesen, um ihn eine Spur entspannter zu sehen. Aber es war mehr daran, als das, etwas, dass sie betraf… und schließlich dämmerte es ihr. Sie hielt nichts vor ihm zurück. Snape wusste alles, was sie im letzten Jahr durchgemacht hatte, und niemand sonst tat das wirklich.
Selbst die Jungs wussten nicht wirklich alles. Sie hatte Ron nie gesagt, wie sehr sie ihn dafür hasste, dass er sie so verlassen hatte; selbst jetzt hatte sie ihm nicht wirklich dafür vergeben, sie hatte nur weiter gemacht und es ignoriert, weil es nicht verziehen werden konnte. Harry wusste das auch nicht, und er hatte nicht gewusst, wie schwierig sie es gefunden hatte, wie einsam und verängstigt sie war. Außerdem wusste keiner von beiden, was Bellatrix ihr angetan hatte; sie hatten ihre Schreie gehört, aber sie hatte gelogen und ihnen erzählt, dass es nur ein paar Runden des Cruciatus waren – ‚nur' ein Unverzeihlicher! Nun, das ist okay, oder nicht? Sie wussten weder, wie oft sie tatsächlich verflucht worden war, noch dass Bella „Schlammblut" in ihren Arm geritzt hatte. Sie wussten auch nicht, dass sie immer noch eine Narbe davon hatte, wo Dolohov sie im Ministerium mit einem Fluch getroffen hatte. Und sie wussten nicht, wie einsam sie sich in diesem Jahr fühlte; sie hielt ihre Briefe fröhlich, genauso wie an ihre Eltern, die nahezu nichts davon wussten, was passiert war.
Niemand sonst in ihrem Leben wusste überhaupt viel. Sie hatte mit niemandem darüber gesprochen. Im Laufe des Semesters, hatten alle ihre alten LehrerInnen Vorwände gefunden, um mit ihr zu reden und zu sehen, wie es ihr ging und sie hatte ihnen allen gesagt, dass es ihr wirklich gut ging. Sie hatte vorgegeben, es wäre okay, sogar gegenüber ihren FreundInnen und sie erwähnte die Alpträume oder die Konzentrationsprobleme oder die gelegentlichen Panikattacken nicht. Es war ihr nicht schwer gefallen – ihr halbes Leben hatte sie damit verbracht, so zu tun, als wüsste sie, was vor sich ging, als wäre sie zuversichtlich und selbstbewusst, als ob es ihr nichts ausmachen würde, wenn sich Leute über sie lustig machten.
Ihre Verstellung hatte Snape nie getäuscht. Einiger der Kommentare, die er über die Jahre hinweg auf ihren Aufsätzen hinterlassen hatte, machten das klar. Und von der Art, wie er sie jetzt ansah, täuschte sie ihn immer noch nicht; seine Augen schienen direkt durch all ihre Verteidigungsmechanismen durchzublicken. Als einziger von allen im Orden, wusste er, was sie durchgemacht hatte. Er hatte für den größten Teil des Jahres auf die Drei aufgepasst, so oft er konnte; sie war sich darüber sicher, auch wenn seine Erinnerungen das nicht explizit sagten. Und Phineas' Portrait würde ihm regelmäßig Bericht erstattet haben, und er würde über ihre Folter gehört haben, womöglich von Bellatrix selbst. Und, kam ihr in den Sinn, er wusste wahrscheinlich mehr über die psychologischen Effekte solcher Erfahrungen als jeder andere in der Zaubererwelt. Vielleicht hatte er deswegen nicht auch Hauspunkte abgezogen, zusätzlich zum Nachsitzen; vielleicht hatte er erraten, warum sie nicht aufgepasst hatte.
Sie musste nicht so tun, als wäre alles in Ordnung. Nur für diese paar Stunden musste sie nichts vortäuschen; Hermione war überrascht, wie viel entspannter sie sich fühlte, allein deswegen. In seine ruhigen Augen schauend, konnte sie zugeben, dass sie immer noch verängstigt und wütend war, und ganz und gar nicht in Ordnung; niemand sonst war in der Lage, zu verstehen.
Das muss in zwei Richtungen gehen, realisierte sie. Harry war mit dem größten Geheimnis vor dem ganzen Schlachtfeld herausgeplatzt, daher wusste jetzt die gesamte Zaubererwelt über Snapes lebenslange Hingabe an Lily Potter und ihren Sohn Bescheid, aber ihr Freund hatte darauf bestanden, die Details privat zu halten und nur sie und Ron hatten die Erinnerungen gesehen, die Snape ihm gegeben hatte. Harry konzentrierte sich natürlich hauptsächlich darauf, wie sie ihn und sein Leben beeinflussten – das war verständlich, und Snapes Weigerung, mit ihm zu reden, ließ ihn egoistisch zurück; sie bezweifelte, dass Ron noch einmal wirklich darüber nachgedacht hatte. Das bedeutete, sie war wahrscheinlich die einzige Person, die wirklich berücksichtigt hatte, wie Snape sich all die Zeit über gefühlt haben musste und was für einen grausamen Tribut das letzte Jahr ihn gekostet haben muss.
Langsam, nicht im geringsten sicher, was sie gerade tat, schob Hermione ihren Sessel zurück und stand auf, sein Gesicht unsicher beobachtend. Er zog eine Augenbraue hoch, doch bewegte sich nicht oder sagte etwas, als sie um die Arbeitsbank herum ging, um sich daran zu lehnen, ihm zugewandt, seine Haltung spiegelnd. Etwas mehr der harten Kälte in seinen Augen verblasste, seine Schilde wurden etwas dünner; er sah wirklich müde aus, hinter dem scheinbar ehrlichem Interesse in seinem Blick. Sie war sich nicht sicher, ihn jemals so leicht zu lesen gesehen zu haben. Er musste sie es aus irgendeinem Grund sehen lassen, aber warum?
Vielleicht fühlt er sich auch einsam? Es klang komisch, sich vorzustellen, dass Snape irgendwas dergleichen fühlte, aber Hermione erinnerte sich daran, wie sie sich gefühlt hatte, als sie jene Erinnerungen das erste Mal sah. Er war so ein isolierter, eigenartiger Junge gewesen; sie hatte ihn in der Tat ganz süß gefunden, wie er sich bemühte, etwas zu sein, das er nicht war und er hatte die Art, wie er behandelt wurde, nicht verdient. So weit sie es sagen konnte, war er sein ganzes Leben lang isoliert gewesen und sie bezweifelte, dass er Leute hatte, die sich danach erkundigten, wie es ihm mit den Dingen ging. Auszuhalten, was er durchgemacht hatte, war wundertätig genug; es komplett alleine durchzumachen war geradezu unglaublich. Niemand sonst wäre in der Lage dazu gewesen, es zu überleben. Und so weit sie es sagen konnte, kümmerte es niemanden. Es musste weh tun, das alles durchgemacht zu haben und dafür keine Anerkennung zu bekommen; jeder andere wäre als Held gefeiert worden, und stattdessen hatte sich nichts verändert. Er war immer noch in einem Leben gefangen, dass er nie zu wollen schien.
Etwas funkelte in seinen dunklen Augen, was darauf hinwies, dass sie richtig vermutet hatte, ein Flimmern, das das seltsame gemeinsame Verständnis andeutete, welches sich zwischen den beiden gebildet hatte. Von allen anderen, die zu diesem Zeitpunkt im Schloss waren, waren sie die einzigen zwei, die über alles, was passiert war, Bescheid wussten, die einzigen zwei, die einander nicht belogen oder Geheimnisse voneinander bewahrten. Die einzigen zwei, die verstehen und würdigen konnten, wie der andere sich fühlte.
Dann lächelte er leicht, und sie starrte; sie hatte Snape noch nie zuvor aufrichtig lächeln gesehen. Es war nur eine leichte Krümmung seiner Lippen auf einer Seite seines Mundes, aber es erreichte seine Augen, verwandelte sie von hart und kalt zu ausdrucksstark und tief, zeichnete einige der harschen Linien seines Gesichts weicher. Für einen Moment schien er fast eine andere Person zu sein,
und sie fühlte sich, als würde sie für das vielleicht erste Mal seit sieben Jahren einen kurzen Blick auf den echten Snape erhaschen.
Und was sie sah, gefiel ihr.
Ihr Verstand begann, dutzende mögliche Erklärungen zu brabbeln, während sie ihn anstarrte – eine verkorkste Art von Mitleid, oder die Tatsache, dass sie und Ron sich vor fast sechs Monaten getrennt hatten und es seither keinen anderen gab, oder Hormone, oder Gott weiß was. Sein leichtes Lächeln verstärkte sich geringfügig und nun war sie halb überzeugt davon, dass er wirklich Gedanken lesen konnte, und ertappte sich dabei, zu versuchen, nicht zurück zu lächeln. Hör auf zu viel nachzudenken. Vielmehr, hör einfach auf… zu denken.
Es gab keinen Grund, es so kompliziert zu machen. Was auch immer zwischen ihnen passierte, würde nicht überdauern, wenn diese eigenartige Atmosphäre durchbrochen wurde, und das musste es auch nicht. Sie waren einwilligende Erwachsene, sie waren beide verletzt und einsam, und nach allem, was sie durchgemacht hatten, hatte sie das Gefühl, dass die Welt ihnen so viel schuldete. Hermione nahm einen tiefen Atemzug, nicht ganz sicher, was sie sagen würde, und Snape streckte seinen Arm aus und legte seine Finger in leichtest-möglicher Berührung auf ihre Lippen. Seine Finger waren warm, und sie konnte die schwache Rauigkeit einer halb-geformten Schwiele an einem spüren, wo er auf ihrer Unterlippe lag. Sie hatte den Wink verstanden. Es war nicht nötig, etwas zu sagen.
Seine Hand senkend, zeigte Snape zur Tür, sich leicht zurücklehnend, ohne Anstalten zu machen, sich zu bewegen. Er gab ihr die Chance zu gehen. Keiner von ihnen hatte etwas Belastendes gesagt oder getan; sie konnte jetzt ohne Konsequenzen davon gehen und sie wusste, dass keiner von ihnen jemals wieder auf den heutigen Abend verweisen würde. Aber wenn sie jetzt ging, würde es keine Chance mehr geben; es würde nie wieder passieren. Hermione zögerte einen Moment, bevor sie ihre Entscheidung traf; sich aufrichtend, so dass sie nicht länger gegen die Bank lehnte, schaute sie ihm noch einmal in die Augen, langsam nach vorne tretend und nach oben greifend, um ihre Finger auf der Narbe ruhen zu lassen, die eine Seite seines Halses verunzierte. Er zuckte bei ihrer Berührung kaum wahrnehmbar zusammen, aber er ließ sie gewähren, schloss seine Augen halb, als sie die raue Glätte des Narbengewebes fühlte, bevor sie sich über seinen Hals bewegte, um seinen schnell springenden Puls unterhalb seines Kiefers zu spüren. Seine Kehle bewegte sich leicht, als er schluckte, seine Augen schlossen sich ganz; er hatte lange Wimpern. Es war ihr noch nie aufgefallen.
Sanft bewegte sich ihre Hand über sein Kiefer und die kantigen Ebenen seines Gesichts und sie legte ihre Handfläche an seine Wange, fühlte die schwache Rauigkeit der Bartstoppeln des Tages. Er lehnte sich zart in ihre Hand, bevor er die Augen öffnete; sein Gesichtsausdruck war jetzt nicht so leicht zu lesen, aber dieses leichte Lächeln berührte wieder seinen Mundwinkel, bevor er nach vorne griff, um vorsichtig eine verirrte Locke aus ihrem Gesicht zu streichen, ihre Haut nicht ganz berührend. Als Reaktion lieft ein Schauer purer Elektrizität ihre Wirbelsäule hinab, und Hermione schloss ihre Augen, fühlte sich benommen und nicht sicher, warum sie nicht nervös war. Das war völlig verrückt, und es war nicht so, als hätte sie viel Erfahrung, wie auch immer, und es war Snape. Aber jetzt spielte das keine Rolle. Nichts spielte mehr eine Rolle, nur das hier, als seine Finger ihre Wange hinunter und entlang ihres Kiefers fuhren, bevor sie sanft auf ihr Kinn drückten, um ihren Kopf zu heben und sie fühlte seinen Atem auf ihrer Haut; sie war verzweifelt, sich wieder lebendig zu fühlen.
Seine Lippen waren weich auf ihren, als er sie küsste, zarter als sie es erwartet hätte, wenn sie je zuvor darüber nachgedacht hätte. Es war keine Aggression in dem Kuss, keine Forderung, nur der sanfte Druck seines Mundes, und sie ließ sich gegen seinen Körper entspannen, als die Hand an ihrem Gesicht in ihr Haar glitt und sein anderer Arm um ihre Taille kam, um sie näher zu ziehen. Er war dünn, aber stark, und es fühlte sich gut an, einfach für eine Weile gehalten zu werden; seinen Duft einatmend, etwas Subtiles und Komplexes, das sie leicht an Regen erinnerte, seufzte sie in seinen Mund, als sich ihre Lippen teilten.
Er nutzte es nicht aus, beließ den Kuss sanft, während er ihn zu Ende brachte und hob seinen Kopf; ihre Augen öffnend, sah Hermione ihn an und wunderte sich wieder, warum sie nicht in Panik geriet. Seine dunklen Augen waren immer noch ruhig, als sie ihren Blick absuchten, aber es lag etwas anderes in ihnen, etwas Aufgeheiztes und Vorsätzliches, das sie erzittern ließ, als sie ihn wackelig anlächelte und ihre Lippen leckte. Sein Hand griff in ihrem Haar mit gerade der richtigen Menge an Druck fester zu, bevor er seinen Kopf senkte und sie noch einmal küsste; es begann so sanft wie zuvor, bis sie zögerlich seine Unterlippe mit der Zunge nach fuhr und sich sein Arm enger um ihre Taille legte, als er den Kuss vertiefte und er weniger zart wurde.
Ron war ihr erster und einziger Liebhaber gewesen, und obwohl sie nicht sehr lange zusammen waren, war es im Ganzen ziemlich gut gewesen; meistens hatte sie es genossen, mit ihm zusammen zu sein, auch wenn die Dinge emotional nicht funktioniert hatten. Aber er hatte ihr nie solche Gefühle vermittelt; während Snape ihren Mund entdeckte, spürte sie, wie sich ein langsames Brennen durch sie auszubreiten begann, kleine Schauer, die ihre Wirbelsäule hinunter liefen, als sie ihn zurück küsste und ihre Arme um seine Taille legte, um sich näher zu drücken. Ausnahmsweise zur Hölle mit den Konsequenzen; sie brauchte das, und es schien, er auch, als ihre Küsse hungrig wurden und er sie gegen die Bank, auf der sie gesessen war zurück drückte.
Sie griff nach oben und wickelte ihre Finger in sein Haar, um seinen Mund auf ihrem zu halten, und abwesend bemerkte sie, dass es nicht so fettig war, wie es aussah – nicht gerade rein, nein, aber nicht so schlimm, wie es schien. Und wenn sie bedachte, wie schlecht seine Zähne aussahen, so schmeckte sein Mund süß und sauber, als seine Zunge gegen ihre glitt; wirklich, es schien als wäre sie über fast alles, was diesen Mann betraf, falsch gelegen. Sie hätte sich garantiert nie erträumt, dass er so küssen konnte, als sie ihren Rücken wölbte, um sich noch näher zu pressen und ein Stöhnen zurück hielt.
Beide begannen, schwer zu atmen, als sie den Kuss beendeten und seine Augen brannten nun mit offenem Hunger, was sie wieder zum Zittern brachte. Er griff nach vorne, riss ihre Robe auf und schob den Stoff von ihren Schultern, während er hinter sie griff, um ihn über der Bank hinter ihr auszubreiten; Hermione berührte wieder die Narben an seinem Hals, bevor sie begann, die Knöpfe von seinem Mantel zu öffnen, mehr vor Vorfreude als vor Nervosität zitternd. Snape bewegte sich, um ihr zu helfen, die Knöpfe geschickt öffnend, jetzt noch offensichtlicher begierig, da sie endlich den schweren Stoff von seinen Schultern schob und er ihn sorglos auf den Boden hinter ihm fallen ließ, bevor er sich für einen weiteren Kuss nach vorne lehnte und ihre untere Lippe zwischen seinen schiefen Zähnen einfing.
Sie versuchte nicht zu wimmern, als sie ihre Finger in seine schmalen Schultern grub, seinen Kuss so heftig wie sie nur konnte erwidernd; Sie spürte jetzt seine Erektion gegen sie drücken, wo sein Körper sie an die Bank heftete und sie fühlte als Reaktion darauf ihren Puls schneller werden. Seine Hände glitten ihren Rücken hinab, zogen sie fester an sich heran, und sie hörte wie sein Atem stockte, bevor er ihre Hüften ergriff; sie verstand den Hinweis, hielt sich an seinen Schultern fest und rutschte zurück auf die Bank, als er sie aufhob.
Hermione begann fast zu lachen; die Bank hatte die perfekte Höhe und sie konnte nicht aufhören, sich irrational zu fragen, wer sie so geplant hatte. Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass Snape es absichtlich so gemacht hatte, obwohl seine dunklen Augen kurz vor Vergnügen funkelten. Es half, die Stimmung ein wenig aufzuhellen und sie lächelte, als sie ihre Schuhe auszog und ihre Beine um seine Taille wickelte, während sie ihren Pulli über ihren Kopf auszog. Sie schauderte, als er seine Hüften gegen sie rieb, bevor er sich nach vorne lehnte, um ihren Hals zu liebkosen, leicht an ihrer Haut nibbelnd und empfindliche Stellen findend, von denen sie nicht wusste, dass sie da waren.
Er begann, ihre Bluse zu öffnen, jetzt schwerer atmend, als er sie aus dem Bund ihres Rocks zog und sie bemerkte zu spät, dass sie nicht den Zauber verwendete, mit dem sie sonst die Narben an ihrer Brust und ihrem Arm versteckte. Sie fühlte sich eher erleichtert als besorgt; der ganze Grund, aus dem sie hier war, auf dieser Bank sitzend und ausgerechnet Snape enthusiastisch küssend, war, dass er wusste, was sie durchgemacht hatte. Sie hatte sich immer ein bisschen schuldig gefühlt, sie vor Ron zu verstecken. Natürlich schien Snape sich nicht besonders darum zu kümmern, als er ihre Bluse ungeduldig über ihre Schultern schob und sie kämpfte sich aus ihr heraus, während sie an den Knöpfen seines Hemds fummelte.
Wenn sie Zeit gehabt hätte, nachzudenken, hätte sie vielleicht begonnen, sich verlegen zu fühlen, als die Kalte Luft der Kerker ihre Haut traf und sie bemerkte, wie entblößt sie war, aber er hatte bereits seinen Kopf gesenkt, um an ihrem Schlüsselbein zu nibbeln und sich weiter hinunter zu arbeiten. Sein Atem war warm auf ihrem Dekolleté, und seine Hand begann, sich aufwärts entlang ihres Oberschenkels unter ihren Rock zu bewegen, und sie war zu abgelenkt um sich auf irgendetwas zu konzentrieren, außer darauf, sein Hemd aufzureißen und ihre Hände über seine Brust und seine leicht hervorstehenden Rippen streifen zu lassen, bevor sie es wagte, weiter hinunter zu greifen und ihn durch seine Hosen hindurch anzufassen. Er fühlte sich fast schmerzhaft hart an und sie zitterte in freudiger Erwartung.
Snape machte ein sanftes Geräusch, das seine beschädigte Kehle in ein kratzendes Knurren verwandelte und lehnte sich auf sie, drückte sie zurück bis sie mit dem Rücken auf der Bank lag, während seine Hand höher glitt und seine Finger begannen, aufreizende Muster an ihrem inneren Oberschenkel zu zeichnen. Er küsste sie noch einmal innig und seine andere Hand fuhr unter ihren Rücken, um den Verschluss ihres Bhs zu bearbeiten, und sie bog sich unter ihm, um ihm mehr Platz zu geben, während sie ihre Hände wieder unter sein Hemd und um seinen Rücken schlang. Er schauderte und unterbrach den Kuss, als sie die glatten Kanten und Kräusel von recht viel Narbengewebe spürte, und er richtete sich auf und gab ihr einen warnenden Blick; sie verstand den Hinweis. Es war ihm unangenehm, weswegen er vermutlich sein Hemd angelassen hatte.
Entschuldigend lächelnd, setzte sich Hermione auf, um ihre Arme stattdessen um seinen Hals zu winden, eine Hand in sein Haar zu wickeln und ihn zurück zu sich hinunter zu ziehen. Er küsste sie sanfter, griff mit beiden Händen an ihren BH, um ihn richtig zu öffnen und von ihr wegzureißen, bevor er sich einmal mehr aufrichtete, um auf sie hinunter zu blicken, und seine Augen wurden dunkel vor Anerkennung, was ein sehr netter Ego-Boost war. Jenes kleine Halb-Lächeln berührte wieder seine Lippen, als er die Aussicht genoss und er räusperte sich grob, bevor sich vorlehnte, um sie wieder zurück hinunter auf die Bank zu pressen und seinen Kopf auf ihre Brüste zu senken; sein langes Haar strich neckend über ihre Haut und ließ sie erzittern, bevor sich seine Lippen über ihrer Brustwarze schlossen und sie kämpfte, nicht zu stöhnen.
Nein, so etwas hatte sie noch nie gefühlt; sie konnte förmlich spüren, wie sich ihr Verstand in eine Wolke von Lust auflöste. Wimmernd zwang sie sich, ihre Hände aus seinem Haar zu wickeln, bevor sie schließlich noch eine Handvoll ausriss, und grub stattdessen ihre Fingernägel durch sein Hemd in seine Schultern, während er leckte und saugte und sogar ganz sanft zubiss. Verloren im Gefühl von seinem heißen und nassen Mund auf ihren Brüsten, spürte sie kaum, wie seine Handfläche tief unten auf ihrem Bauch lag, bis die schwache Welle von Magie sie zittern ließ. Es sagte viel über ihn aus, dass er an Verhütung gedacht hatte; hätte er tatsächlich gefragt, hätte sie ihm sagen können, dass es nicht notwendig war, da sie ohnehin aus hormonellen Gründen die Muggel Pille nahm, aber es war trotzdem überraschend verantwortungsvoll von ihm. Seine Hand glitt noch einmal unter ihren Rock, glitt an der Innenseite ihres Oberschenkels entlang bis er sie durch ihr Höschen hindurch streicheln und ihre Erregung fühlen konnte und sie hörte wieder das leise Knurren in seiner Kehle, als seine Berührung einen genüsslichen Schock durch sie jagte und sie sanft keuchen ließ.
Das wenige an Zurückhaltung, das beide noch hatten, verschwand an diesem Punkt. Abgehackt atmend, richtete Snape sich auf, schob ihren Rock hoch um ihre Taille, während sie ihre Hüften hob, um ihm zu helfen, bevor er kurzerhand ihr Höschen herunter riss. Es ungeduldig wegtretend, setzte sie sich auf und erzitterte bei dem Ausdruck in seinen Augen, als er auf sie hinunter starrte, und griff nach seinem Gürtel und den Knöpfen seiner Hose, um sie zu öffnen, kam dabei absichtlich an seiner Erektion an und grinste, als sie hörte, wie er zischte, bevor er ihre Hände wegschlug. Er schob seine Hose und Unterwäsche seine schmalen Hüften hinunter, verlor fast das Gleichgewicht, als er gegen das Gewirr von Kleidung kämpfte, dass ihn stolpern lassen wollte und knurrte fast vor Frustration, bevor er sich befreite.
Sie nahm sich einen Augenblick um ihn von oben nach unten anzuschauen und versuchte, zu Atem zu kommen. Er war dünn und narbig und sah generell so aus, als hätte das Leben ihn hart gebraucht, aber seine schwarzen Augen waren mit mehr Leben erfüllt, als sie je in seinem Ausdruck gesehen hatte, lodernd vor Bedürfnis und Lust, als er sie wiederum ansah, und als ihre Augen tiefer wanderten, ertappte sie sich wieder beim Grinsen. Falls die Herumtreiber es an jenem Tag wirklich geschafft hatten, ihn auszuziehen, dann war es für Snape wahrscheinlich nicht so peinlich gewesen, wie sie gehofft hatten. Er hatte dort sicherlich nichts, wofür er sich schämen musste. Sie schaute ihm wieder in die Augen und sah die letzten Reste von Selbstkontrolle brechen.
Er drückte sie zurück auf die Bank, lehnte sich hinunter und küsste sie hungrig, sein Gewicht nagelte sie unter seinem Körper fest, als seine Hand ihr Bein hinauf glitt; Hermione schloss ihre Augen und küsste ihn zurück, wickelte ihre Beine um seine Taille und keuchte in seinen Mund, als ihre Hüften sich trafen. Sie spürte, wie er zwischen ihre Körper griff, herumfummelnd, um sich sich in Position zu bringen, bevor er nach vorne stieß und in ihr versank, und sie stöhnte vor Lust, als sich ihre Muskeln dehnten, um ihn unterzubringen. Es war für sie eine lange Zeit für und morgen würde sie wahrscheinlich wund sein, aber gerade jetzt fühlte es sich so gut an und es könnte sie nicht weniger kümmern.
Offensichtlich versuchte er, sich langsam zu bewegen und ihr eine Chance zu geben, sich anzupassen, aber sie konnte ihn zittern spüren und seinen ungleichmäßigen Atem hören, der schwerer wurde, und es war für ihn scheinbar auch eine Weile her. Abgesehen davon, das war Snape, und ein Gentleman zu sein, war wahrscheinlich nicht selbstverständlich für ihn. Sie grub als Ermunterung ihre Fersen in die Rückseite seiner Oberschenkel, wölbte sich unter ihm, grub ihre Finger in seinen Rücken und fühlte den dünnen Stoff seines Hemds leicht feucht werden, als er zu schwitzen begann. Er stöhnte sehr sanft, zitterte und stieß ernsthaft zu, ließ sie trotz ihrer besten Bemühungen, leise zu sein, aufschreien.
Nach einigen Momenten, begannen sie, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden, lernten, sich zusammen zu bewegen, und sie ertappte sich kurz dabei, dankbar dafür zu sein, wie stabil die Bänke im Zaubertränke Klassenraum waren, als seine Bewegungen rauer wurden und seine Hand sich in ihre Hüfte grub. Sie griff nach seinen Schultern und tat ihr Bestes, jeden Stoß zu erwidern, ihn wortlos anzutreiben, bevor sie keuchte, als er genau den richtigen Winkel fand und genau den richtigen Punkt traf, um sie enger um ihn werden zu lassen. Snape stöhnte wieder, erschauernd, und kämpfte darum, den Rhythmus den er gefunden hatte, aufrecht zu erhalten, während er sein Gewicht verlagerte, um einen Arm zu befreien und zwischen ihre Körper hinunter zu greifen, um sie zu streicheln.
Die Kraft und Stärke in seiner dünnen Statur war überraschend, aber es fühlte sich so gut an; sie spürte, wie sich die langen Muskeln in seinem Rücken mit jeden Stoß bogen, während er in sie hinein fuhr. So nahe… Hermione konnte ein Stöhnen der Lust nicht zurückhalten, griff eine Handvoll von seinem Haar und zog seinen Kopf hinunter, um ihn wieder zu küssen; er erwiderte den Kuss hungrig, bevor er seinen Kopf nach Atem ringend zurückwarf, offenbar knapp davor, die Kontrolle zu verlieren. Jeder Stoß verstärkte das Gefühl von anwachsendem Druck; wimmernd starrte sie hinauf zu ihm, auf das offene und fast rasende Verlangen und Bedürfnis in seinen Augen, und als seine Finger sich den Bewegungen seiner Hüften anpassten, gab etwas nach und sie kniff ihre Augen zu, als sie aufschrie. Ihr Körper zuckte unter ihm, als sie sich reflexartig in seinen Rücken krallte, mit der Intensität ihres Orgasmus zitternd.
Als sie sich wieder konzentrieren konnte, bewegte Snape sich noch immer, viel langsamer jetzt; er wiegte sich gegen sie, schaute auf sie hinunter, und als sie ihm in die Augen sah, berührte jene Andeutung eines Lächelns seinen Ausdruck, als er begann, die Geschwindigkeit wieder aufzunehmen. Er drückte sich hoch auf seine Arme, immer noch auf sie hinunter starrend, die Kraft hinter jedem Stoß erneuernd, und als die letzten Nachbeben ihres Höhepunkts verebbten, beobachtete sie in gesättigter Faszination, wie sich sein Gesichtsausdruck verdrehte und sein bereits schwerer Atem noch schwerfälliger wurde. Seine Hüften zuckten, als er seinen sorgfältigen Rhythmus verlor, er schloss seine Augen und erzitterte, schrie dann in seiner sanften, kratzenden Stimme wortlos auf. Er stieß noch einmal zu und sie spürte seine Erlösung tief in sich, bevor er nach vorne auf seine Ellbogen stürzte, sein Gesicht in ihrem Hals vergrabend.
Sie lagen für einige Minuten über die Bank ausgestreckt, sich beruhigend. Hermione spürte seinen Atem auf ihrem Hals und ertappte sich dabei, träge zu lächeln, als sie zuhörte, wie sein Keuchen sich nach und nach verlangsamte, während sie die feuchte Haut seines Rückens durch sein jetzt sehr zerknittertes Hemd streichelte. Er war schwerer, als so ein dünner Mann sein sollte, jetzt wo die Ekstase nachließ, aber sie wollte ihn noch nicht bitten, sich zu bewegen; er war warm und sie hatte im Moment sowieso nicht die Energie, um aufzustehen.
Schließlich begann Snape langsam, sich von ihr zu entwirren, richtete sich mit einem sanften Stöhnen auf, als er sich aus ihr zurückzog. Verschwommen den Verlust seiner Wärme beklagend, streckte sie sich zufrieden und weigerte sich, zu denken, denn sie wusste, dass sie wahrscheinlich in dem Moment in dem sie damit begann, in Panik geraten würde. Es war verrückt und dumm gewesen, und jede einzelne Person, die sie kannte, wäre entsetzt und angewidert, wenn sie es jemals herausfänden, und sie bereute es nicht im Geringsten. Sie sah ihm zu, wie er sein Gesicht am Ärmel seines Hemds abwischte, bevor er sich eher wackelig bückte um seinen Mantel vom Boden aufzuheben und seinen Zauberstab zu finden und sie war ein wenig überrascht, aber erfreut, dass er zuvorkommend einen sorgfältigen Reinigungszauber auf sie richtete, bevor er sich selbst Beachtung schenkte.
Sich aufsetzend, zog sie ihre Robe um ihre Schultern und begann halbherzig, stablos ihr ziemlich verstreutes Gewand herbeizurufen. Ihr Höschen war eine verlorene Sache und er hatte einen Bügel ihres BHs aus der Form gebogen; in sich hinein lächelnd, zog sie ihren Rock so weit als möglich hinunter, ohne von der Bank herunter zu kommen, überhaupt nicht sicher, ob ihre Beine sie schon tragen würden, angesichts des deutlichen Schmerzes, den sie zwischen ihren Oberschenkeln spüren konnte. Snape beobachtete sie durch den Vorhang seines jetzt eher zerzausten schwarzen Haars, als er seine Hosen wieder anzog; sein Gesichtsausdruck war eher vorsichtig und unsicher.
Es kam ihr in den Sinn, dass er ein damit unglaubliches Risiko eingegangen war. Wenn sie aus dem Zimmer laufen und Vergewaltigung schreien würde, würde niemand in der gesamten Zaubererwelt eine Sekunde lang zögern, ihn zu verurteilen und angesichts seiner Geschichte würde er hingerichtet oder nach Azkaban geworfen werde, bevor er Zeit hätte, ‚Anwalt' zu sagen. Es schien nicht viel Sinn zu haben, etwas zu sagen; Snape hatte nie irgendein Vertrauen in Worte gehabt, nur in Taten, und Hermione wollte sowieso nicht wirklich sprechen, für den Fall dass die Realität sie beide niederschmettern würde, wenn sie es tat. Stattdessen begnügte sie sich damit, ihm ein Lächeln zu schenken, dass sich viel träger und selbstzufriedener anfühlte, als sie es vorhatte, während sie langsam von der Bank rutschte und sich daran festhielt, bevor sie ihre Bluse aufhob.
Er entspannte sich leicht, obwohl sein Ausdruck immer noch etwas vorsichtig war und knöpfte sein Hemd flott zu, bevor er sich streckte; seine Augen waren halb vermummt mit einem schwachen, müßigen Glitzern, das sie ein wenig lächeln ließ. Was auch immer jetzt passieren würde, wenigstens hatte sie beide es genossen. Es war es definitiv wert gewesen. Den Rest ihrer Kleidung aufklaubend, zog sie ihre Schuhe wieder an und fand ihre zurückgelassene Tasche, steckte ihre Unterwäsche hinein und machte sorgfältig ihre Robe zu, um ihren halb-bekleideten Zustand zu verstecken, bevor sie sich umdrehte, um ihn anzuschauen, und begann sich zu fragen, was als nächstes passierte. Sie wusste, dass sich nach außen hin nichts geändert hatte – Snape war immer noch Snape, er würde sein übliches, unangenehmes und abweisendes Selbst sein, wenn sie ihn das nächste Mal sah – aber da war nun dieses undefinierbare Verständnis zwischen ihnen, eine Art von gegenseitiger Anerkennung, wie schlimm ihre Kriegserfahrungen gewesen waren. Die Dinge würden nicht dieselben sein, selbst wenn dies nie wieder passieren würde.
Es gab viele Dinge, die sie an diesem Punkt nicht tun konnte, reflektierte Hermione, und machte einen zum Scheitern verurteilten Versuch, den schlimmsten Frizz in ihrem lockigen Haar zu glätten. Sie konnte sagen, sie sei der Annahme, dass ihr Nachsitzen jetzt beendet war. Sie konnte fragen, ob sie Hauspunkte für Gryffindor verdient hatte, obwohl sie bezweifelte, dass er das lustig finden würde – sie tat es nicht. Sie konnte sich einfach schleichen und auf den stereotypen Gang der Schande warten, um sich absolut elend zu fühlen. Sie konnte versuchen, mit ihm zu reden und herauszufinden, ob das wahrscheinlich wieder passieren würde. Sie konnte sich sogar hinsetzen und damit weitermachen, ihn anzustarren, nur um ihn zu ärgern. Während sie mit den Fingern ihr Haar entwirrte, sah sie sich im Raum um, um sicherzustellen, dass sie nichts zurückgelassen hatte, dann drehte sie sich zurück zu Snape und sah ihn standhaft an, darauf wartend, dass er reagierte – seine Höflichkeit war eine nette Geste gewesen und hatte ihr erfolgreich vermittelt, dass er nicht schlecht über sie dachte, aber er würde es ein bisschen besser als das machen müssen.
Als er wieder aufsah, waren seine Augen einmal mehr abgeschirmt und fast unleserlich, aber selbst er konnte keine komplette Unnahbarkeit zustande bringen, wenn er fünf Minuten zuvor seine Zunge in ihrem Mund hatte, während er sie auf einer Klassenzimmerbank fickte, und so weit sie das beurteilen konnte, war er sich nicht wirklich sicherer, wie man die Dinge handhaben sollte, als sie es war. Er schaute lange genug weg, um seinen Gürtel zu schließen, bevor er sie wieder ansah; er neigte seinen Kopf leicht auf eine Seite, mit demselben nachdenklichen Ausdruck in seinen Augen, den er früher am Abend hatte, bevor er halb lächelte und seinen Kopf fast reumütig schüttelte.
Näher tretend, streckte er seine Hand aus und legte seine Finger einmal mehr auf ihre Lippen; sie konnte sich selbst auf seiner Hand riechen und lächelte ein wenig, verstand den Hinweis und schwieg. Er zog seine Hand zurück, senkte seinen Kopf und küsste sie, ganz so wie das erste Mal, sanft statt leidenschaftlich. Sie erwiderte ihn in gleicher Weise, schloss ihre Augen und entspannte sich gegen ihn, beruhigt nicht so sehr durch den Kuss an sich, sondern durch die Tatsache, dass er es getan hatte – er sah eindeutig nichts Falsches an ihren Taten heute Nacht und sie vermutete, dass er nicht abgeneigt sein würde, sie zu wiederholen, falls sie später entschied, dass es das war, was sie wollte. Als sie sich lösten, schaute sie ihm in die Augen, seine Pupillen fast ununterscheidbar von den schwarzen Iris; sein Gesicht war wieder ungerührt, aber jene schwarzen Augen lächelten sanft und enthielten ein wenig seltene Wärme, schwache Falten berührten die Augenwinkel.
Es war nicht nötig, etwas zu sagen; sie hatten heute Nacht etwas Rares und Unbeschreibliches geteilt, und sie würde es nicht vergessen. Sein leichtes Lächeln erwidernd, drehte sie sich um und verließ den Raum, und fühlte sich so sehr wie ihr altes Selbst, wie seit langem nicht mehr; das war ein Geheimnis, von dem es ihr nichts ausmachen würde, es zu bewahren.
Anmerkung von Loten:
Das könnte möglicherweise an eine zukünftige Geschichte anknüpfen, ich bin mir noch nicht sicher… Wie auch immer, frusie, ich hoffe es gefällt dir.
* „dies für das"