Titel: Gib mich nicht auf
Autor: Caro
Story: Sie hören die Gedanken des anderen ...
Disclaimer: Paramount
Gib' mich nicht auf!Kathryn
und Chakotay waren auf dem Weg zur Brücke.
Schweigend gingen
sie nebeneinander her.
Mieden den Blick des anderen.
In den
letzten Wochen hatten sie sich außerhalb des Dienstes kaum noch
gesehen; hatten sich auseinander gelebt.
Doch plötzlich
konnten sie für wenige Augenblicke die Gedanken des anderen
hören.
Warum erlaube ich mir nicht ihn zu lieben? Warum mache
ich es mir so schwer, es wäre doch eigentlich alles ganz
einfach...
Warum erlaube ich es nicht dass er mich in den Arm
nimmt wenn es mir schlecht geht, warum?
Früher war Mark immer
meine Ausrede gewesen und er war ja eigentlich auch keine Ausrede ich
liebte ihn damals wirklich. Bis New Earth. Als
mir klar wurde das ich meinen Ersten Offizier liebe.
Ich glaube
wenn die Voyager nur ein paar Tage später gekommen wäre,
hätte ich ihm meine Gefühle längst gestanden.
Aber
ich darf ihn nicht lieben. Auch wenn es weh tut. Ich habe dieser Crew
versprochen sie nach Hause zu bringen. Ich kann sie jetzt nicht im
Stich lassen. Sie würden mich für schwach halten. Würden
denken dass ich aufgegeben habe. Wahrscheinlich würden sie mir
auch nicht mehr den Respekt entgegenbringen wie jetzt.
Was würde
die Sternenflotte sagen? Nun ich könnte sagen dass er
schließlich dem Maquis angehört und somit eigentlich gar
nicht meiner Crew angehört. Aber das stimmt nicht, er gehört
zu meiner Crew. Und außerdem würde die Sternenflotte es
auch nicht gerade begrüßen wenn ich mit einem unserer
Feinde eine Beziehung hätte.
Dann gibt es da auch noch diese
ungeschriebenen Protokolle... Ein Captain ist geschlechtslos. Eine
Beziehung mit einem Crewmitglied würde sich bestimmt auch
schlecht auf mein Urteilsvermögen auswirken.
Außerdem
sind die Protokolle das letzte was uns so weit entfernt von zu Hause
noch geblieben ist. Ich will sie nicht aufgeben. Dann würde die
Voyager ins Chaos versinken.
Oder rede ich mir das alles nur
ein?
Aber wenn ich eine Beziehung mit ihm eingehen würde, ich
würde es nicht verkraften ihn zu verlieren. Ich verlor viele
Menschen denen ich nahe stand. Meinen Vater, Justin , Mark, nicht ihn
auch noch.
Wenn wir uns trennen würden wäre diese
wunderbare Freundschaft zerstört.
Ich darf ihn einfach nicht
Lieben.
Auch wenn es mir das Herz zerbricht.
Warum
lässt sie es nicht zu?
Sie ist doch auch nur ein Mensch der
Geborgenheit und Liebe braucht.
Denkt sie etwa die Crew würde
sie dann als Captain nicht mehr akzeptieren?
Oder dass sie dadurch
die Protokolle brechen und die Voyager ins Chaos stürzen
würde?
Was ist mit Tom und B'Elanna? Zwei Führungsoffiziere
die sogar verheiratet sind - und ist die Voyager untergegangen?
Warum
versteht diese Frau eigentlich nicht dass wir hier im Deltaquadranten
sind und sie nun mal nicht ihr Leben lang allein bleiben kann.
Ich
habe ihr versprochen zu warten doch ich will nicht den Rest meines
Lebens alleine sein.
Doch es würde ihr das Herz brechen wenn
ich sie aufgeben würde und dass will ich nicht. Dafür liebe
ich sie noch viel zu sehr.
Aber was kann ich noch tun?
Ich kann
einfach nicht mehr.
Warum versucht sie perfekt zu sein?
Sie ist
perfekt. Ein perfekter Captain mit ein paar Macken und Stärken.
Sie
ist eine perfekte Frau, sie sieht gut aus, hat Humor, ist einfühlsam
und ist so wie sie ist.
Wann sieht sie dass endlich ein?
Ich
werde wohl erst mal versuchen müssen meine Gefühle zu
verdrängen, sie neutral betrachten um eventuell irgendwann ohne
sie leben zu können.
Das wird wohl das beste sein für
uns beide.
Beide
blieben stehen.
Sahen sich entsetzt an.
Dann
wurde Kathryns Blick traurig, unendlich traurig.
Tränen
stiegen ihr in die Augen.
Sie versuchte sie zurückzuhalten,
doch sie konnte sie nicht aufhalten.
Sie sah ihm in die
Augen.
„Bitte, gib' mich nicht auf." sie flüsterte, sah
ihn flehend an aus ihren blauen Augen an. „Ich würde das nicht
überleben. – Bitte."
Ohne zu zögern nahm er sie in
seine Arme. Drückte sie fest an sich. Eigentlich hatte er damit
gerechnet dass sie sich von ihm losreißen und weglaufen würde,
doch sie blieb.
Schmiegte sich an ihn.
Vorsichtig hob sie den
Kopf.
Sah ihm in die Augen. Verlor sich darin.
Er strich ihr
eine Strähne aus dem Gesicht.
Langsam, wie in Zeitlupe
näherten sich ihre Gesichte und trafen sich zu einem zärtlichen
und sanfte Kuss.
Ende