Familiäre Freundesfeinde
By HaylesHayles
Beta: Celesoan
Hallo ihr Lieben,
hier bin ich zurück mit einer neuen Story.
Diese Geschichte ist einer lieben Freundin gewidmet, der ich verrückte Stunden mit endlosen Lachkrämpfen verdanke. Dank dir habe ich so viel Spaß, ich musste einfach etwas Lustiges schreiben, um meinem verwirrten Kopf Luft zu machen. Nicht nur bist du Muse meines Werkes ;), sondern auch meine Beta und das Geburtstagskind des heutigen Tages! Happy Birthday!!!
Disclaimer: Alles, was auch nur im Geringsten auf Twilight hindeutet, gehört Mrs. Meyer! Dies ist keine Parodie, nur eine Bella, die äußerst OOC ist. Alles andere zeigt sich später.
Kapitel 1: Der Koffer
„Verehrte Passagiere, bitte legen Sie die Gurte an. Wir werden den Flughafen von Port Angeles in wenigen Minuten erreichen. Wir hoffen, Sie hatten einen angenehmen Flug und dürfen Sie bald wieder an Bord unserer Airline begrüßen."
Das war er also, der Flug. Ich konnte es noch gar nicht richtig fassen. Kaum war ich in Phoenix eingestiegen, schon war ich in Port Angeles. Hm, naja, wer wollte sich schon beschweren, ich nicht. Ich hasste Höhen und das Fliegen, aber es gab nun mal keine andere Möglichkeit. Ich hatte kein Auto. Wenn ich eines gehabt hätte, dann wäre ich auf jeden Fall gefahren, aber so… naja, ich würde mir hier schon eines besorgen.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich es hasste, zu fliegen? Jaja, nicht nur die unbeschreiblich vielen Kilometer, die zwischen mir und dem Boden lagen, machten mich alle. Ich hasste es auch, auf die Koffer zu warten. Das dauerte und dauerte. Man könnte meinen, der einzige Inhalt einer Reise sei das Warten an der Gepäckausgabe. Aber nein. Es gab Menschen, die durchaus noch einen anderen Grund hatten. So zum Beispiel ich. Ich wollte hier raus. So schnell es nur irgend ging. Ich wollte mir meinen Koffer schnappen und von hier verschwinden. Viel zu lange hatte ich im Flugzeug gesessen, ich wollte endlich wieder an die frische Luft. Sonne, ja, das wäre jetzt perfekt. Oh bitte, lass die Sonne scheinen.
Das Band bewegte sich und einige Gepäckstücke fuhren schon zum zweiten Mal an mir vorbei. Wie doof waren denn bitte die Leute? Sahen die denn nicht, wenn ihr Koffer an ihnen vorbeirauschte? Die Theorie des Rumstehens und Nichts-zu-tun-Habens traf wohl doch zu.
Die Zeit verging und irgendwann kam mein quietschgrüner Koffer zum Vorschein. Toll, nicht? Naja, die Farbe stach nun einmal leicht ins Auge. Außerdem war es mir so ziemlich scheißegal, was die anderen Leute dachten, als sie beobachteten, wie ich mein Schmuckstück heraus angelte. Ein kurzer Blick… jupp, alles noch dran und ganz. Da konnte der Spaß doch beginnen. Oh ja, Spaß… Schule und Spaß… tss, später mehr.
Ich quälte mich und meinen aufsehenerregenden Koffer durch die Massen. Natürlich war das gelogen. Hallo, das war Port Angeles, hier konnte man froh sein, wenn überhaupt eine Maschine flog. Aber umso besser, nur ein Vorteil für Klaustrophobiker.
Jedenfalls bahnte ich mir meinen beschwerlichen Weg durch die drei Hansel, die sich an einem lahmen Sonntagmorgen hier zum Kaffeekränzchen trafen. Jämmerlich, aber was soll's.
Ich musste nicht mal lange suchen, da fiel er mir auch schon ins Auge. Und da weit und breit kaum Leute standen und ich viel zu faul war, um meinen Koffer noch weiter zu schleppen, brüllte ich aus Leibeskräften: „Charlie! Huhu, hier bin ich!"
Charlie schliefen die Gesichtsmuskeln ein, so wie…naja…jedem, der meinen Ausruf mitbekommen hatte. Wie gesagt, der Flughafen war, em, winzig. Nachdem er sich wieder gefangen hatte, kam er auch schon auf mich zu. Ach Charlie, das mussten wir noch üben. Mensch, verdammich, Brust raus, Augen gerade aus… Ein Glück, dass ich mich jetzt um ihn kümmerte. Kein Wunder, dass er keine Frau hatte, so wie er sich gab. Oh ho, Verbrecher, nehmt euch in Acht, Chief Swan ist unterwegs und wird euch mit seiner schüchternen Art das Fürchten lehren. Jupp, das war Charlie. Aber ich nahm das ab jetzt in die Hand. Tja, Charles Swan würde nicht mehr lange der Jammerlappen sein, der er gerade noch war. Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um ein Wunder zu schicken. Es durfte auch ein Großes sein, denn bei Charlie war Hopfen und Malz verloren. Was hatte mir meine Mutter hier nur eingebrockt…?
Charlie stolperte auf mich zu. Mann, ich war schon tollpatschig und unkoordiniert, aber das, naja, das war auch etwas, das war nicht gerade ohne. Oh Gott, wie alt war der Mann, 40? Sollte man sich da nicht wenigstens ordentlich bewegen können? Ich fragte mich, von wem er das hatte bzw. wo das Ganze bei mir herrührte. Renée stand zwar des Öfteren leicht neben sich, aber so schlimm? Nein, meine Mutter konnte geradeaus laufen. Ja, das konnte sie. Wenn ich mir aber den guten Charlie so anguckte, da fragte ich mich doch schon, ob wir nicht in irgendeiner Weise blutsverwandt waren. Doch ich kam zu einem Schluss – eher nicht.
„Hallo Bella", sagte er nur ganz schüchtern. Na gut, das bedeutete Schritt Nummero 2, die seltsame Umarmung. Ja, seltsam. Mit Charlie war so ziemlich alles seltsam. Ich konnte mich noch daran erinnern, wie ich früher immer versucht hatte, mit ihm ein Spiel zu spielen. Es endete damit, dass sich Charlie überfordert fühlte, wenig bis gar nichts sagte und sich dann irgendwann zurückzog, um mich in die Hände meines Dads zu übergeben. Way to go, muss ich schon sagen.
Dennoch, ich wusste, tief in seinem Inneren schlummerte der mutige Löwe, der nur noch geweckt werden musste. Verdammt, wo bekomme ich den Sprengsatz her, der das lärmtechnisch für mich übernehmen würde?
„Hey!"
„Em, na, hattest du einen guten Flug?" Wow, ich war erstaunt, noch ein Satz. Ha, das musste an meiner Anwesenheit liegen. Ich war einfach toll.
„Naja, ich hab's nicht so mit dem Fliegen. Fahren wäre mir lieber gewesen, aber du weißt ja, wie Renée ist. Das kam natürlich nicht in Frage."
Wir erzählten noch ein wenig. Gut, ich sprach, er nickte oder grunzte irgendwelche Bemerkungen, aber immerhin, er reagierte. Charlie trug meinen Koffer, das war sehr nett von ihm. Ich dachte schon, mir würde der Arm abfallen, aber das blieb mir ja zum Glück erspart.
Davon mal abgesehen, so glücklich war ich doch nicht. Denn der Anblick, der sich mir auf dem Parkdeck des Flughafens bot, war alles andere als schön.
Hatte ich mir nicht vorhin noch Sonne bestellt? Was war das denn bitteschön? Regen, eine scheinbar nie aufbrechende Wolkendecke? Hallo, geht's noch? Sonne bitte, warme Strahlen, so sollte das eigentlich sein. Na ein Glück, dass ich nicht noch eher angereist war, das hätte mir den Rest gegeben.
Charlie bemerkte meinen angestrengten Blick nach oben. Er kicherte ein wenig. Ja, er kicherte. Ich konnte es nicht fassen, da musste ich ihn doch gleich einmal anstarren.
„Was?", fragte ich schließlich entnervt, als er immer noch ein Grinsen im Gesicht hatte. Er sah so übrigens noch viel jünger aus. Hm, eigentlich hatte er sich noch gut für sein Alter gehalten…ich musste ihm eine Frau besorgen. Memo an mich selbst: Charlie unter die Haube bringen.
„Ach nichts. Naja, Renée hat dir wohl nicht erzählt, dass das Wetter hier nicht so berauschend ist?"
„Offensichtlich nicht. Denn hätte ich das gewusst, dann wär ich nicht so dünn bekleidet aus dem Flugzeug gestiegen, nicht? Naja, ist ja nur Port Angeles, Forks wird doch sicher besser sein, nicht?"
Wieder dieses Lachen, nur noch härter. Na fein, was hatte Bella nun wieder gesagt?
„Bella, Forks ist so ziemlich der Ort in den USA, der die höchste Niederschlagsrate hat. Wir haben hier so gut wie keinen sonnigen Tag und auch das Thermometer klettert nicht besonders hoch."
Ok, Alarm an die Gesichtsmuskeln. What the…? Was machte mir jetzt gerade mehr zu schaffen: die Tatsache, dass ich mich auf den Weg nach Atlantis begab oder dass Charlie tatsächlich mit mir sprach? Schwere Frage, vorerst ersteres. Letzteres würde sich noch zeigen.
„Na dann. Ein Glück, dass ich den Schnorchel vorsichtshalber eingepackt habe." Das war meine brillante Antwort.
„Mach dir keinen Kopf, hm? Wird schon, wir kriegen das hin. Jetzt lass uns erstmal fahren. Es ist noch eine Stunde bis Forks, da kannst du mich alles fragen, was du wissen willst und dich mental schon mal auf dein neues Zuhause einstellen."
Oh ja, Freude. Danke, Onkel Charlie.
Ende Kapitel 1
Soooo, was denkt ihr?
Nur dass ihrs wisst, Kapitel 5 ist schon geschrieben ;).